Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Urs Felix

    Mich würde mal interessieren ob das ein Foto oder eine zeichnung ist? sieht jedenfalls sehr gut aus, gefällt mir!

    Gruß, Urs

  2. grapf

    @Urs: das ist ein Foto, auf s/w-Negativ entstanden und falsch entwickelt, daher die Beschädigungen.
    Am PC hat nach dem Einscannen keine nennenswerte Nachbearbeitung stattgefunden.

  3. hildi

    Sowas rockt halt immer wieder. Hatte schon überlegt nach Hamburg zusätzlich einen Dia-Film inner Olympus XA zur Crossentwicklung mitzunehmen. Irgendwie sowas, wie: 200er um zwei Blenden gepusht aber nur auf ISO 600 geknipst oder so. Aber ich hatte noch so viel zum Entwickeln und Scannen rumzuliegen…

    Wenn Du in Berlin bist, bringe ich auf jeden Fall mal einen Lucky mit, den ich heftig entwickle ;-)

  4. grapf

    Danke, Senhor Manel :-)

    Hildi, was ist denn ein Lucky?

  5. Sigurd Hoffmann

    Bei dem Titel „Ost-Gleis“ liegt für mich der Gedanke nahe, aus dem Bild auch so etwas wie einen politischen Kommentar rauszulesen. Rechts das überwucherte Anschlussgleis, der zugehörige Industriebetrieb ist sicher schon lange geschlossen, seine Arbeiter sind seit der Wende arbeitslos und kriegen neuerdings ein Etikett „Unterschicht“ angeklebt. Links das Baudenkmal, im Westen sicher schon lange der Spitzhacke zum Opfer gefallen, überlebte die DDR-Mangelwirtschaft, um jetzt den Graffitikünstlern als Projektionsfläche zu dienen. Der Verfall ist unübersehbar und das graue Wetter verstärkt den Eindruck von Tristesse. – Aber das ist nicht alles. Die Szenerie hat auch einen gewissen morbiden Charme, der auch typisch für den Osten ist, wenn er auch vielerorts schon wegsaniert worden ist. Ob unsere Betonburgen, Gewerbeparks und Konsumtempel von heute dereinst im Zustand des Verfalls auch noch so reizvoll sein werden? – Die Schwarzweiß-Ästhetik unterstreicht jedenfalls beides, die Tristesse und das Reizvolle. Wirklich schönes Bild, auch in der Zentralperspektive schön umgesetzt.

  6. grapf

    @Sigurd, danke für diesen Kommentar!!!
    Es bleibt einem oft nichts anderes als gegen den Verfall des Charmes an zu photographieren. Eins meiner wichtigsten Anliegen.

  7. Sigurd Hoffmann

    @grapf: Ich befürchte, Photos werden oft das Einzige sein, was am Ende noch übrigbleibt.

    Manchmal, wenn ich melancholisch werde, versuche ich mich mit dem Gedanken zu trösten, daß offenbar alles und jeder vergänglich sein muß, weil es erst dadurch seinen Wert erhält. Was selbstverständlich und immer da ist, weiß niemand zu schätzen. – Dennoch, man muß dagegen halten. Und das Photo, das uns zeigt, daß es so wie es ist, nicht immer war, ist dabei sicher nicht der schlechteste Verbündete.

Schreibe einen Kommentar